25.10.2009 · Von Ingrid Schmallenberg BELECKE – „Musik du heilige Kunst!“ Mit einer vielstimmigen Hymne an die Musik eröffnete der Belecker Männerchor sein Herbstkonzert in der Theateraula. Vorsitzender Josef Wüllner zitierte zur Einstimmung einen Textauszug aus dem Festgesang von Christian Siegler: „Unser Singen erfülle ganz die Seele, lindre heute jeden Schmerz, dass dem Wahren, Guten, Schönen öffne sich das Menschenherz.
sich das Menschenherz.“ Allen, die sich an diesem Abend auf den Weg gemacht hatten, um den Sängern zu lauschen, versprach Wüllner ein abwechslungsreiches Unterhaltungsprogramm: „Schließlich haben sie Eintritt bezahlt und sind nicht rein zufällig beim Zappen hier in der Theateraula hängen geblieben.“ Ein „hearty welcome“ richtete er auch an die Freunde aus der Partnerstadt Hebden Royd. Die Briten warteten gespannt auf die Darbietung echter deutscher Folklore.“Am Samstagabend darf man träumen“, leitete Wüllner zum eigentlichen Programm über. Er nahm das Publikum mit auf einen Spaziergang „vom Kallerweg zur Külbe“. Im Schein der untergehenden Sonne ließ der Erzähler einen „Wanderer“ auftauchen. In dessen Lob an die Schöpfung stimmte der Männerchor ein und so geriet die überlieferte Melodie mit zeitgenössischem Arrangement zum stimmungsvollen Abendgebet.
Im „traditionellen Block“ folgte mit Carl Maria von Webers „Jägerchor“ ein gesungener Ausflug ins Grüne. Für Männerstimmen bestens geeignet und von Chorleiter Martin Krömer gekonnt umgesetzt, schloss sich „Der Jäger Abschied“ an. Zur Musik von Felix Mendelssohn-Bartholdy schrieb Joseph von Eichendorf den Text.
Klassisch, volkstümlich, harmonisch fügten sich Wander- und Volkslieder ins Programm des ersten Teils, bis der „Mannenkoor Arch Luit“ auch noch internationales Flair auf die Bühne zauberte.
Über das Internet hatten die 45 Sangesfreunde Kontakt mit Josef Wüllner aufgenommen. Zum Silberjubiläum ihres Vereins wollten sie ein Wochenende in Warstein verbringen und dort nach Möglichkeit Gleichgesinnte treffen. Vor Ort stimmte dann nicht nur die Stimmlage, sondern auch die Chemie. „Tolle Leute“ haben die Niederländer nach den Worten ihres Sprechers Peter von Hoppe in Belecke getroffen. Bereits in der Ankündigung des „holländischen Blocks“ entwickelte er komödiantisches Talent: „Wir kommen aus einer kleinen Stadt mit 2500 Einwohnern – die besten sind heute Abend hier!“ Unter der Leitung ihres Dirigenten Vincent Oostenbrink präsentierten sie ein internationales Feuerwerk des Chorgesanges von der russisch-orthodoxen Liturgie über ein mazedonisches Soldatenlied bis hin zu Verdis „Monnikenchor“. Als Geschenk an die Gastgeber stimmten sie „Oh du schönes Sauerland“ an und übergaben Martin Krömer anschließend die Noten: „Falls ihr mal nach Holland kommt, möchten wir das hören!“
Nach der Pause eröffnete der Projektchor des Belecker Männerchores den zweiten Teil mit einer Hommage an den Altmeister des Rock ’n Roll: „Elvis lebt, wir wissen es!“ Mit der Gründung des Vokalensembles stellt sich der Chor kurz vor seinem 150. Geburtstag den Herausforderungen der Zukunft – der Erfolg gibt ihnen Recht. Vor allem auf das von den Männern intonierte „Frauen sind anders“ reagierte das Publikum im vollbesetzten Haus mit Beifallsstürmen. Zeitgenössisch ging es, verstärkt durch den gesamten Chor, weiter. Frei nach Reinhardt Mey genoss man die grenzenlose Freiheit „Über den Wolken“, ging in Erinnerung an Peter Maffay „Über sieben Brücken“ und stellte nach Art der Comedian Harmonists fest: „Ein Freund, ein guter Freund, das ist das Schönste was es gibt auf der Welt!“ Sein Gesangstalent stellte Hans Jürgen Raulf in der abschließenden Gospel-Passage einmal mehr unter Beweis.
Eigentlich sollte nach der „Ode an die Freude“ aus Beethovens Symphonie Nr. 9, vorgetragen von allen Akteuren, endgültig Schluss sein, wäre da nicht ein „Zugabe“ forderndes Publikum gewesen. Nach einem Sonderapplaus für Pianistin Linda Schiermeister übergab Martin Krömer den Taktstock an Vincent Oostenbring. Ein zweites Mal stimmte dieser die Europa-Hymne an.
Auf der Suche nach einem weiteren gemeinsamen Stück – die Zuhörer forderten Nachschlag – einigte man sich auf die Hymne des Sauerlandes. Ein klingendes Abschiedsgeschenk der Holländer mit denen es hoffentlich bald ein Wiederhören geben wird.
Es war ein sehr shönes Wochenende für uns. Wir habe uns sehr gefreut.