Pressebericht Herbstkonzert / Westfalenpost

Auf neuen Wegen ins Jubiläumsjahr
Warstein, 25.10.2009, Gabriele Schmitz

Belecke. Mit stehenden Ovationen und vehementen Zugabeforderungen honorierten die Gäste in der voll besetzten Theateraula das Gelingen des Herbstkonzertes des Belecker Männerchores Pankratius 1860.

Das enthusiastische Klatschen galt dabei sicherlich nicht zuletzt dem Mut der Sänger, die sich unter der Leitung von Martin Krömer in den vergangenen Monaten neuen Aufgaben gestellt hatten und dem Zuschauer so Einblick in eine Mannigfaltigkeit der Männerstimme zu geben, die in dieser Vielfalt selten zu erleben ist. Zu dieser Erkenntnis führte unzweifelhaft auch die Darbietung des gastierenden „Mannenchors Arch Luit” aus Arcen in den Niederlanden. International, durch sämtliche Epochen und Stimmen wandernd, ließen sie die Belecker Gehörgänge am orthodoxen Liturgiegesang ebenso teilhaben, wie an Mozarts „Verheißung” aus der Zauberflöte oder dem Chorklassiker „Soon it will be done”. „Dieses Lied wird in so einer amerikanischen Dialektsprache gesungen — so was sprecht ihr bestimmt auch in Belecke”, moderierte Peter van Hoppe mit viel spontanem Witz den Gastpart.

Kontakt per Internet

Voll des Lobes über ihre Belecker Sangeskollegen zeigten sich die Holländer, die anlässlich ihres 25-jährigen Chorjubiläums einen Ausflug in die Bierstadt Warstein gemacht und den Kontakt „einfach über das Internet” hergestellt hatten: „Wir sind so nett aufgenommen worden. Die Männer des Belecker Chores haben uns schon so viel in der Umgebung gezeigt. Und die Zuschauer sind einfach großartig! Bei uns in Holland würde keiner kommen, wenn Eintritt gezahlt werden müsste.”

Das sahen die Belecker zum Glück ganz anders, konnten sich so an den facettenreichen Vorträgen erfreuen, die Seele für gute zwei Stunden baumeln lassen und bestenfalls passierte es bei dem einen oder anderen sogar, dass es so kam, wie im Schluss des traditionellen Anfangsblocks vorausgesagt: „Es fallen meine Sorgen wie Nebel von mir ab!”

Projektchor überrascht

Nach der Pause hatte der für das 150-jährige Bestehen des Männerchors 1860 im nächsten Jahr gegründete Projektchor seinen großen Auftritt. Er überraschte, wie auch der zweite Teil des Gesamtchors, mit neuen, zum Teil in englischer Sprache vorgetragenen und mehrstimmigen Stücken. Besonders großen Applaus bekam auch Pianistin Linda Schiermeister nach ihrer perfekten Begleitung des Rühmann Klassikers „Ein Freund, ein guter Freund” und Hans-Jürgen Raulf als Solist in „My Lord, what a morning”. „Wir haben nämlich auch Solisten in Belecke. Unserer ist schon fast ein Profi, der hat nämlich im wirklichen Leben sogar einen Künstlernamen”, lieferte sich Vorsitzender Josef Wüllner dazu ein witzig-charmantes Moderationsduell mit seinem niederländischen Kollegen und gab die Bühne für „unsern Hasi” frei.

Dass sich etwas tut im Belecker Männerchor, zeigten nicht nur die neuen englischen Lieder und Soli. Auch die Texte behandelten frische Themen. Von „Über den Wolken” ging es „Über sieben Brücken” direkt „zum Lieblingsthema aller Männer”: „Frauen sind anders” erkannte der Projektchor stimmgewaltig und textlich gewagt. Dass eben diese Frauen für den Mann „nicht zu durchschauen” und „dann und wann wundersam” sind, mag man(n) noch glauben, aber dass die Belecker Männer ohne Frauen „hoffnungslos verloren” sind, scheint doch — in Anbetracht dieser rein männlichen Leistung — übertrieben. Zumindest gesanglich . . .

Weibliche Unterstützung gab u. a. Heike Oehlenberg. Mit ihrem Mann Bernd war sie für die bunt-florale Dekoration verantwortlich, die perfekt dieses farbenfrohe Herbstkonzert einkleidete.

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