Belecke – „Ich wünsche euch ein frohes neues Jahr! Das zu sagen, hatte ich mir vorgenommen…“, mit diesen Worten begrüßte der Vorsitzende des Männerchores Pankratius 1860 Rolf Jesse lachend seine Sänger bei der Jahreshauptversammlung an Stütings Mühle. So ganz Unrecht hatte er nicht: Zuletzt gesehen haben sich die Sänger Mitte des Jahres 2020 bei einer Probe. Nach dem herzhaften Lacher zu Beginn hieß er zunächst den Ehrenvorsitzenden Josef Wüllner und den Ehrendirigenten Peter Wessel in der Runde willkommen. Anschließend übergab Rolf Jesse das Wort an Chorleiter Martin Krömer der nicht erst das Wort sondern gleich seine Stimmgabel freudestrahlend nach oben hielt. „Nach eineinhalb Jahren Pause wollen wir doch mal gucken, ob man noch ein Lied hinkriegt“, sagte er und stimmte den „Sängergruß“ an. Wie gut, dass man unter freiem Himmel war: Überraschenderweise klappte die spontane Sangeseinlage sehr gut und so klangen zum ersten Mal seit langer Zeit durch Beleckes Straßen wieder die tiefen Stimmen des Chores.
Bei einer Jahreshauptversammlung blickt man ja eigentlich auf das vergangene Jahr und die Veranstaltungen zurück. „Wir hätten jetzt bestimmt über die Irish Folk Night und das Jubiläumskonzert gesprochen.“, schmunzelte Jesse, „und unser Chorleiter hätte uns dafür sehr wahrscheinlich gelobt“.
Auf die offizielle Jubiläumsveranstaltung zum 160 jährigen Jubiläum im Jahre 2020 wären die Männer bestimmt auch mächtig stolz gewesen und der Open-Air Mitsingabend und der traditionelle Männerchor-Abend wären bestimmt auch lange in Erinnerung geblieben. Die tatsächlichen Erinnerungen an das Jahr hielten sich jedoch in Grenzen, dies war leider einzig die Hauptversammlung zu Anfang des Jahres.
Martin Krömer erinnerte an die erste Probe im Juli 2020 zurück und erklärte, dass für 2021 eigentlich ein Plan aufgestellt wurde, um das Jahr 2020 angemessen nachzuholen. Die Proben letztes Jahr endeten dann nach der sechsten, jedoch auch wieder recht schnell. Dennoch: „Die Proben waren wider Erwarten gut!“, lobte der Chorleiter die Sänger. Außerdem sei die Teilnehmerzahl beeindruckend gewesen. Der Wille weiter zu machen sei auf jeden Fall vorhanden. Dafür sprach Martin Krömer allen ein ganz großes Dankeschön aus. „Die Siegerehrung für die beste Probenbeteiligung lassen wir dieses Jahr aber ausfallen – bei sechs Proben“, bemerkte Rolf Jesse, lachend. Trotz allem hatte über den Proben ein Schatten gelegen, denn wirklich wohl hatte sich keiner der Sänger gefühlt. Durch die zwei Meter Abstand gab es zudem keine Gruppendynamik und jeder hatte irgendwie das Gefühl, er würde allein singen. Abschließend dankte der Vorstand der Kulturinitiative für die kostenlose Bereitstellung der Neuen Aula.
Aktuell herrscht hier die Inzidenzstufe 0, was konkret bedeutet, dass der Chor relativ „normal“ proben kann sogar ohne Maske. Startdatum ist Mittwoch dieser Woche. Die Sänger sind schon in heller Vorfreude. Dazu bemerkte Krömer, dass man natürlich nicht dort ansetzen könne, wo man aufgehört habe. „Im Prinzip ist es ein Einstieg und wir fangen alle bei Null an“, erklärte er. „Es ist also eine super Gelegenheit für jeden bei uns anzufangen“ Wer also Interesse hat, beim Belecker Männerchor Pankratius 1860 jetzt einzusteigen, wird herzlich empfangen.
Damit alles aber weiterhin gut läuft, bedarf es auch eines starken Vorstandes. Dieser besteht normalerweise aus sieben Köpfen und es stand das Amt des Beisitzers zur Wahl an dem Abend. Aufgrund der schweren Zeit, war es aber leider genauso schwer den Posten zu besetzen und deshalb bleibt dieser nun erst einmal frei. „Trotzdem sind wir, mit einem sechsköpfigen Vorstand gut besetzt“, betonte der Vorsitzende. Trotzdem gab es eine Neuwahl: Markus Schröder besetzt nun das Amt des Kassenprüfers.
„Wenn nicht jetzt wann dann?“
Nach den Jubilarehrungen der Sänger durch den Vorsitzenden erhob sich Ehrenvorsitzender Josef Wüllner für eine besondere Würdigung. Er sprach Lob und Dank an den aktuellen Vorsitzenden Rolf Jesse aus, der nicht nur von Anfang an ein „engagiertes Mitglied“ gewesen sei, sondern auch zusätzlich als Vize-Chorleiter wirke. Zudem gebe er aktuell sein Bestes, um den Verein durch die schwierige Zeit zu leiten. Wüllner überreichte dem Vorsitzenden Rolf Jesse dann ein Präsent für seine 50-jährige Mitgliedschaft.
Mit Blick auf die Zukunft konnte noch nicht viel festgelegt werden. In diesem Jahr soll auf jeden Fall noch die zentrale Jubilarehrung des Sängerkreises Open-Air in Belecke stattfinden. Zudem soll am 16. Dezember das Pontifikalamt zum 725-jährigen Bestehen der Stadt Belecke und der Propsteigemeinde begleitet werden, da genau an dem Tag vor 725 Jahren die Stadtrechte verliehen wurden.
Für 2022 sind zunächst nur vier Termine geplant. Den Beginn des Jahres läutet die Jahreshauptversammlung ein.
Darauf folgt im März 2022 die „Irish Folk Night“ des Projektchores. In Mai soll die Jubiläumsveranstaltung an Stütings Mühle nachgeholt werden. Zum Abschluss des Jahres soll es endlich das Jubiläumskonzert „Wenn nicht jetzt, wann dann?“ geben und zwar am 19. November.
Bevor jedoch so weit in die Zukunft geschaut wird, freuen sich die Sänger auf die Proben in der nächsten Zeit. Aus diesem Grund wurde kurzerhand das Lied „Vergesset auch das Trinken nicht“ zu „Vergesset auch das Singen nicht“ umgedichtet und nach dem zweiten Anlauf fand jeder seinen Ton. So wurde die Versammlung genauso musikalisch wohlklingend beendet, wie sie angefangen hatte.
Jubilarehrungen gleich für zwei Jahre
Die Jubilarehrungen erfolgten für die Jahre 2020 und 2021. Vor rund 25 Jahren eingetreten sind Hermann Bertling, Bernhard Klaus, Matthias Hoffmann, Michael Schorlerner, Josef Krieger, Ludwig Thomsen, Heinrich Weber, Wilfried Steinmann, Reinhold Strugholz und Norbert Kruse. Für 40-jährige Mitgliedschaft eine Ehrung erhielten Bernd Görlich, Heinrich Wiemann, Friedhelm Kussmann, Andreas Hunecke und Bernd Oehlenberg. Ein halbes Jahrhundert Mitglied sind nun schon Peter Geist, Franz Kruse, Ludwig Wessel, Hubert Bölling, Rolf Jesse und Hans Jürgen Raulf.
Jubilare des Belecker Männerchores – Foto: P. Mahnke
Eine frohe Advents- und Weihnachtszeit wünscht der Belecker Männerchor
Was hatten wir uns für das Jahr 2020 nicht alles vorgenommen. Um das Jubiläumsjahr unseres 160-jährigen Bestehens ordentlich zu begehen, hatten wir ein tolles Jahresprogramm vorbereitet, mit dem wir uns in der Öffentlichkeit auf vielfältige Weise präsentieren wollten:
Irischer Abend im März
Jubiläumsfeier im Mai
Open-Air Mitsingabend im August,
geselliger Männerchorabend im September
Jubiläumskonzert im November,
öffentliches Weihnachtsliedersingen im Dezember
Doch aufgrund der Corona-Pandemie musste leider alles ausfallen. Kein Konzert, keine Feier und -bis auf wenige Ausnahmen im September- auch keine Chorproben. Als überzeugte Optimisten gehen wir davon aus, dass wir unsere ausgefallene Jubiläumsfeier wie geplant am Pankratiustag -also am 12.05.2021- als Open-Air-Veranstaltung an Stütings Mühle nachholen werden.
Mit diesem musikalischen Gruß und Stimmungsvollen Bildern übermitteln wir allen Angehörigen und Freunden zum Ausklang unseres leider nicht stattgefundenen Jubiläumsjahres die besten Wünsche zum bevorstehenden Weihnachtsfest und Jahreswechsel. Die Tonaufnahme stammt aus einem unserer Adventskonzerte.
Der Belecker Männerchor Pankratius 1860 feiert in diesem Jahr sein 160-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass sind für das laufende Jahr verschiedenste Veranstaltungen und Auftritte geplant. So etwa das Jubiläumskonzert am 07. November, dass unter dem Motto „Wenn nicht jetzt, wann dann?“ steht oder der Mitsingabend am 29.August, an dem verschiedenste örtliche Vereine und Gruppierungen in einen Sängerwettstreit treten.
Als erste öffentliche Veranstaltung startet am 21.März der
Projektchor zusammen mit der Band Connemara mit einer Irish-Folk-Night in der
Neuen Aula in Belecke. Viele erinnern sich vielleicht noch an das letzte
Aulakonzert im Sommer 2012, das vor der Renovierung der Aula dort gegeben
wurde. Unter dem Titel „Irish Folk meet´s a-capella“ gestalteten die beiden
Gruppen schon vor acht Jahren an gleicher Stätte einen irischen Abend.
In der Folk-Musik spiegeln sich Irische und schottische
Lebensfreude wieder. „Mit ihren deftigen Trinkliedern und ruhigen Balladen wird
die Lippstädter Band Connemara das Publikum begeistern“ ist sich der Vorsitzende
Rolf Jesse sicher. Mit seinen a-capella vorgetragenen Liedern wie „Rose of
Allendale“, „In Dublin’s fair City“ oder „Whisky in the Jar” weiß der Projektchor
zu überzeugen. „Die Freude an der Musik, die in diesen Liedern zum Ausdruck
kommt und bei jeder Probe spürbar wird, wird der Chor ins Publikum tragen“, ist
sich der Chorleiter Martin Krömer sicher.
Die Konzertbesucher können sich darauf freuen, dass das
Thekenteam der Kulturinitiative Warstein sie auch mit Original-Guiness-Bier
bewirten kann. Als weitere Besonderheit wird in der Pause eine Whisky
Verkostung angeboten. Die Sauerländer Edelbrennerei aus Kallenhardt, die seit
dem Jahr 2000 preisgekrönte Destillate herstellt, hält verschiedene Brände zur
Verkostung bereit.
Eintrittskarten für die Irish-Folk-Night gibt es diesmal nicht bei den üblichen Vorverkaufs-stellen der Kulturinitiative sondern ausschließlich bei den Volksbankfilialen in Belecke und Bökenförde, der Sauerländer Edelbrennerei sowie bei den Sängern des Projektchores.
Bericht des Soester Anzeigers / Hannah Löseke von der Jahres-Hauptversammlung des Belecker-Männerchores am 11.01.2020
Belecke – „Wenn nicht jetzt, wann dann? Wenn nicht hier, sag mir wo und wann. Wenn nicht du, wer sonst? Es wird Zeit, nimm dein Glück selbst in die Hand.“ – Ganz inbrünstig schmetterten die Herren des Belecker Männerchores Pankratius ihr Mottolied fürs Jubiläumsjahr durch den Saal im Deutschen Haus – und mit jeder Menge Spaß dabei. Den Spaß am Singen rüberzubringen, das haben sie sich dieses Jahr ganz fest vorgenommen. Und zum Höhepunkt ihrer Jahreshauptversammlung haben sie schon jetzt gezeigt, wie’s geht.
„Das wird ein richtig geiles Jahr!“, sagte Dirigent Martin Krömer vorher. Schließlich steht 2020 ganz im Zeichen des 160. Geburtstages des Chores: Mit einer Jubiläumsfeier zum Patronatsfest, gleich zwei Konzerten und einigen geselligen Terminen feiern sie das.
Los geht’s am 21. März mit dem Konzert des Projektchores, der „Irish Folk Night“ in der Neuen Aula. Unterstützung bekommt der Projektchor dabei von der Lippstädter Band „Connemara“, die, betonte Krömer, „so viel Esprit und Spaß am Musikmachen“ versprühe, dass man sich direkt Karten sichern müsse, sobald sie herauskommen. Der Projektchor hat derweil nicht nur etliche irische Volkslieder im Gepäck, sondern auch ein bisschen was aus dem Repertoire und ein paar neue Stücke. Dabei wird das kein Konzert im klassischen Sinne mit Konzertbestuhlung, es sollen nämlich Tische gestellt werden und zur Musik gibt’s irisches Bier sowie eine Whisky-Verkostung.
Beim „Wenn nicht jetzt, wann dann“ – Konzert am 7. November singt dann nicht nur der Projekt-, sondern auch der große Chor. Zwölf Stücke üben sie dafür schon ganz fleißig – aus Musicals, von den Puhdys und von Karat, von den Höhnern und ein paar humorvolle Lieder. Begleitet werden sie von Schülern oder Lehrern der Musikschule. „Ich freue mich riesig“, sagte Krömer.
Der große Jubiläumsempfang mit Partnerinnen, Passiven, Angehörigen, dem gemischten Chor, Belecker Vereinsvorständen und den Vorständen befreundeter Chöre ist für den 16. Mai angesetzt. Nach der Pankratiusmesse, die sie mitgestalten, geht es in die Aula. Da hat dann auch der „Belecker Knabenchor“ seinen ersten Auftritt: Unter der Leitung von Clarissa Gosselke haben sich einige Söhne und Enkel der Chormitglieder zusammengetan, um ihren Vätern ein Ständchen zu bringen, erklärte Vorsitzender Rolf Jesse.
Im Sommer soll es außerdem einen geselligen Open-Air-Mitsingabend am Kaiser-Heinrich-Bad oder Belecker Mühle geben. Unter dem Motto „Und die Chöre sing’n für dich“ gibt’s dann, wie bei Fußball-Pokalturnieren, einen Sängerwettstreit, bei dem möglichst viele Belecker Vereine und Gruppierungen gegeneinander antreten. „Nur ohne Sportverletzungen“, sagte Jesse lachend. Begleitet werden sie von der Halli-Galli-Band und bewertet von einer „fachlichen und unbestechlichen Expertenjury“, so der Vorsitzende.
Dafür ist allerdings noch kein Termin klar. Wohl aber für den geselligen Männerchorabend, zu dem die Belecker die Männerchöre unter der Leitung Krömers aus dem Stadtgebiet und den aus Soest einladen. Dafür hat sich Krömer überlegt, dass sich jeder Chor 15 bis 20 Minuten möglichst humorvoll und originell vorstellt und dann seine zwei Lieblingshits zum Besten gibt.
Der Vorstand des Belecker Männerchores Pankratius 1860 freut sich mit den Sängern auf die Aktivitäten zum 160. Geburtstag in diesem Jahr. – Foto: Hannah Löseke
Zum Jahresabschluss laden die Chormitgliedern am 20. Dezember alle, die möchten, zum Mitsingen am Weihnachtsbaum auf den Wilkeplatz ein. Abgerundet wird das mit einem geselligen Abend mit ihren Partnerinnen.
Neben ihren eigenen Terminen haben sie außerdem Auftritte beim Sturmtag, der zentralen Jubilarehrung des Sängerkreises Lippstadt in der Aula und beim Volkstrauertag.
Ganz schön viel zu tun also. Dabei möchten sie auch ein paar neue Mitglieder gewinnen. Aber: „Nur wenn wir von dieser Sache überzeugt sind, können wir das dem Publikum auch verkaufen“, betonte Krömer. „Der Spaß muss also sichtbar werden. In jedem Moment.“ Schließlich hat der Chor ein Durchschnittsalter von 70,6 Jahren und arge Nachwuchssorgen. Und das, obwohl er mit zeitgemäßer Literatur, wunderbaren Outfits und dem Einsatz moderner Technik schon ganz gut aufgestellt ist, sagte Krömer. Er will das Potenzial des Chores nutzen, mehr Mundpropaganda machen und auch die leisen Stimmen mehr aus der Reserve locken.
Unterstützt wird er dabei vom Vorstand. Da bleibt übrigens alles, wie es ist: Markus Berghoff ist auch in den nächsten drei Jahren stellvertretender Vorsitzender und für Beisitzer Dr. Matthias Becher gab’s „vorzeitige Vertragsverlängerung“, damit die Wahlen wieder in den gewohnten Rhythmus kommen, erklärte Jesse.
Weil dieses Jahr so viel ansteht, hat sich der Chor im letzten Jahr übrigens ganz bewusst wenig vorgenommen: Auf ein eigenes Konzert haben sie ganz verzichtet, öffentliche Auftritte gab’s bei der Pankratiusmesse, dem Sturmtag, einem Geburtstag und einer Beerdigung. „Wir haben uns zwar nicht viel präsentiert, aber wenn, dann war’s sehr gut“, lobte Dirigent Krömer. Die Probenbeteiligung war außerdem so hoch wie noch nie.
Und dann war da noch die Fahrt nach Bonn. „Gelungen“, fand sie Vorsitzender Rolf Jesse, Hans-Jürgen „Hasi“ Raulf setzte aber noch einen drauf: In „Mein schönstes Ferienerlebnis“ – Manier hatte er einen „literarisch hochwertigen Aufsatz“, wie ihn Jesse nannte, geschrieben und berichtete darin vom Busfahrer Peter, der Hermann Bertling zum „Reiseveranstaltungspräsidenten“ kürte („Das muss was ganz Besonderes sein, der Duden kannte das Wort auch nicht.“), Schwarzpinklern und kalten Pommes. Laute Lacher und kräftig Applaus erntete er dafür.
Den „Belecker Männerchor Pankratius 1860“, der im kommenden Jahr sein 160-jähriges Bestehen gebührend feiern wird, führte ein zweitägiger Ausflug am Wochenende in die ehemalige Bundeshauptstadt Bonn. Nach einer Frühstückspause in Schloss Burg an der Wupper, das als Wahrzeichen des Bergischen Landes gilt, ging es anschließend weiter nach Bonn. Bei einer zweistündigen Stadtrundfahrt durch Bonn und Bad Godesberg erhielten die Sänger mit ihren Frauen und einigen Gästen viele interessante Informationen zu den besonderen Sehenswürdigkeiten.
Eine Überraschung für alle Mitreisenden hatte der Vorstand für den Abend parat. Kurz bevor das Abendessen im Bierhaus Machold serviert wurde, ernannte der Vorsitzende des Chores, Rolf Jesse, seinen Vorgänger Josef Wüllner zum Ehrenvorsitzenden des Chores. „Ich kann mich nur mit einem einzigen Wort bedanken: Danke“ sagte der sprachlose und sichtlich überraschte Wüllner, der in der Generalversammlung im Januar dieses Jahres nach 15 Jahren als Vorsitzender nicht mehr kandidierte hatte. Mit einem geselligen Beisammensein, bei dem natürlich der Gesang nicht zu kurz kam, klang der erste Tag eines tollen Wochenendes aus.
Sonntag stand dann der Besuch im Haus der Geschichte an. Nach einer Führung zu dem Thema der Dauerausstellung „Unsere Geschichte, Deutschland seit 1945“ ging es gegen Mittag wieder auf die Heimreise. Nach einer Kaffeepause enthielt die von Hermann Bertling vorbereitete Chorreise mit der Besichtigung des Altenberger Domes noch einen weiteren interessanten Programmpunkt.
Auszeichnung der Jubilare im Rahmen der Feierlichkeiten / Chorfahrt nach Bonn
Der Belecker Männerchor Pankratius 1860 feierte am Samstag, 11.05.2019 sein Patronatsfest. Zunächst wurde in der Propsteikirche die Vorabendmesse vom Chor mitgestaltet. Anschließend waren alle aktiven und passiven Sänger samt Partnerinnen ins Vereinslokal geladen. Dort wurde ausgiebig dem Namenstag des hl. Märtyrers Pankratius gedacht.
Im Rahmen dieser Feier wurden 13 Mitglieder für ihre lange Treue zum Belecker Männerchor ausgezeichnet. Eine ausgesprochen seltene Urkunde konnte dabei der Ehrenchorleiter des Chores, Peter Wessel, entgegennehmen. Er trat bereits im Alter von 16 Jahren dem Chor bei und wurde jetzt für seine 70-jährige Treue zum Belecker Männerchor geehrt. Weitere Jubilare des Abends waren Hubert Heppe und Josef Willmes (60 Jahre), Friedbert Schlüter und Werner Simon (50 Jahre) sowie Paul Finger, Alois Hanses, Udo Roggenkamp, Eduard Schlüter und Alois Zaglauer (40 Jahre). Franz Willmann (65 Jahre), Hermann Kroll-Schlüter (50 Jahre) und Wilhelm Heuken (40 Jahre) konnten aus gesundheitlichen bzw. terminlichen Gründen nicht teilnehmen. Ihre Ehrungen werden zu gegebener Zeit nachgeholt.
Im Verlauf des Abends wurde die für September geplante Chorfahrt nach Bonn vorgestellt sowie erste Überlegungen zur Gestaltung des 160. Geburtstages des Chores im Jahr 2020 vorgetragen. Gesangseinlagen von Haupt- und Projektchor sorgten für eine kurzweilige, bis tief in die Nacht dauernde Feier der Sänger und ihrer Gäste.
Preiselbeere und Pop? Schlagsahne und Schlager? Baiser und Ballade? Passt das zusammen? Das passt – weiß spätestens seit dem vergangenen Sonntag auch der Belecker Männerchor Pankratius 1860. Erstmals in ihrer fast 160-jährigen Vereinsgeschichte hatten die Sänger zu einem „Kaffee- und Kuchenkonzert“ eingeladen und versüßten ihren etwa 200 Gästen den Nachmittag.
Schier unerschöpflich erschien das Torten- und Kuchenbuffet, das die Besucher bereits vor den ersten musikalischen Klängen im Foyer der Aula erwartete. Die Mitglieder des Gemischten Chores halfen als Servierkräfte aus und verteilten stückweise die über 50 verschiedenen Köstlichkeiten. Ihnen galt ebenso der Dank des 1. Vorsitzenden Josef Wüllner wie den backfreudigen Ehefrauen der Hauptakteure.
Begrüßen konnte der Vorstand am Sonntagnachmittag auch Ehrendirigent Peter Wessel und Irmgard Eickhoff, stellvertretende Vorsitzende des Sängerkreises Lippstadt. „Stolz“ zeigten sich die Veranstalter mit Ioana Ionescu erneut eine hervorragende Begleitung am Piano gefunden zu haben. Und „unter Beachtung der Brandschutzvorschriften“ hatten Bernd und Heike Oehlenberg den Theatersaal in ein gemütliches Kaffeehaus verwandelt – beste Vorraussetzungen um mottogetreu in den musikalischen Teil zu starten: „Aber bitte mit Sahne!“ Was so leicht und locker begann, wurde anschließend geheimnisvoll und verrucht. „Wo sind die richtigen Kneipen geblieben?“, fragte Wüllner und der Chor gab seine pointiert vorgetragene Antwort, forderte das Publikum zwischen den rot illuminierten Wänden zum „Kriminal-Tango“ auf.
Die „Höhner“ habe er angefragt, wandte sich anschließend auch der musikalische Leiter Martin Krömer an die Zuhörer. Keine Zeit. Half nichts. Mit „einer Rockband aus dem Computer“ startete der Chor in eine Premiere in der Kaffeekonzert-Premiere. Warum nicht? „Wenn nicht jetzt wann dann?“ ließ fast ein wenig Karnevalsfeeling aufkommen und animierte zum mitschunkeln.
Kaffee- und Kuchenkonzert mit dem Belecker Männerchor Pankratius
Wer glaubte dies sei der Erstauftritte genug, hatte die Rechnung ohne den Vorstand des Belecker Männerchors gemacht. Mit Karl-Heinz Stelte hatten sie ein ehemaliges aktives (und immer noch passives) Mitglied, das dem Kaffee- und Kuchenkonzert eine ganz besondere Würze gab. Besonders schön: Die „Gage“ spendet der Musiker stets dem Arnsberger Hospiz „Raphael“. Seiner Panflöte entlockte er die süßesten Klänge emotionaler Evergreens wie „Eleni“, „California Blue“ oder „El Condor pasa“. Dieser akustische Balsam für die Seele wurde perfekt durch die Beamer-Einblendungen im Hintergrund unterstützt. Peter Mahnke und Markus Berghoff hatten zu jedem Titel die passenden Einspieler zusammen geschnitten. Imposante Naturlandschaften wechselten sich mit lustigen Karikaturen oder peppigen Lightshows ab.
„Stundenlange Arbeit“ hatte auch die Vorbereitung für das Auftaktstück des Projektchors verlangt. „Es waren einfach keine Chornoten ausfindig zu machen“ – da setzte sich der Chorleiter schließlich selbst ans Klavier und sorgte mit seinen Männern für ordentlich Pep im Konzert und „Zucker im Kaffee“. Zucker macht glücklich. Nach diesem Hormonkick wurde es auf der Bühne noch flotter, als die Sänger mit ihren schönen Stimmen zirzten: „Rote Lippen soll man küssen.“ Nach der Pause gab man(n) sich aber wieder getragener und verwöhnte die Zuhörer mit den romantischen Liebesliedern „Only you“ und „The longest time“. Wehmütiges Seufzen entlockten die etwa 30 Bässe und Tenöre ihrem Publikum schließlich beim Finaltitel. „My Way“ – Ballade mit der schon Sinatra und Presley ganze Menschenmassen melancholisch hatten werden lassen.
Bevor es für die Zuhörer hinaus ins schmuddelige Herbstwetter ging, hatte sich der Chor ein weiteres Schmankerl ausgedacht. „Singen Sie mit uns!“ forderten er kurzerhand, stellte sich links und rechts vom Publikum auf und bildete so eine große Singgemeinschaft. Die Texte lieferte der Beamer, schon bald war das Eis gebrochen und alle zusammen sangen vom „Griechischen Wein“ und gingen gemeinsam „Über sieben Brücken“. „Das war ein richtig schöner Nachmittag“, so die einhellige Meinung der Gäste und Ausführenden – die mit gleichermaßen gefüllten Mägen und Herzen schließlich den Saal verließen. – iz