Irish Folk Konzert des Projektchores

Der Belecker Männerchor und die Irish-Folk-Formation „Connemara“ präsentierten sich in der Theateraula.
(Von Gabriele Schmitz)

Irish Folk Band „Connemara“ – Foto: Uwe Nutsch

Grün war die vorherrschende Farbe in der Theateraula. Grüne Beleuchtung. Grüner Vorhang. Grüner Belag auf schwarzen Brettern. Üppiges Grün als Pflanzendeko. Dazwischen wiesen die irische Flagge, Kühe, Schafe und im Hintergrund laufende Impressionen rauer Naturlandschaften darauf hin, worum es bei diesem letzten Konzert in der so bestehenden Aula ging: Zu Tête-à-tête zweier Musikrichtungen hatte der Projektchor des Belecker Männerchors geladen: „Irish Folk meets A Cappella“

On the left side singen the Tenöre – Foto: Uwe Nutsch

Chorleiter Martin Krömer begrüßte die gut 300 Zuhörer zu „einem hoffentlich wunderschönen Konzert“ mit der  Auftaktnummer „Have a nice day“. Dass blanke Männerstimmen auch sanft und emotional klingen können, zeig­ten die folgenden Popballaden von Elvis. „Love me ten­der“ und „Can’t help falling in love“.

Quirlige Markszenen, lachende und tanzende Men­schen, dazu ein zwei Gläschen Rum tauchten sicherlich bei Harry Belafontes Hit „Jamaica Farewell“ vor manchem geistigen Auge auf und bildete einen perfekten Übergang für den zweiten Act des Abends.

„Das irische Liedgut beschäftigt sich meist mit Schlachten und Kriegen oder eben auch der Liebe“, erklärte das weibliche Bandmitglied Sabine Michielin-Olberding das Repertoire der Lippstädter Irish-Folk-Formation „Connemara“, die zusätzlich natürlich auch einige zünftige „Rauf- und Sauflieder“ der grünen Insel im Set hatte. Es war nicht schwierig für die sechs Sänger, ihr Publikum für sich zu gewinnen. Mit lockeren Ansagen, internen Witzeleien und einer seltenen Bandbreite an Instrumenten (Gitarren, Bass, Tinwhistle, Fiddle, Mandoline und Banjo) und Stimmen (vier Solostimmen) brachten sie die Belecker bald zu begleitendem Klatschen und rhythmischem Fußstampfen á la Riverdance. Nicht viel hätte gefehlt und die bestens eingestimmten Zuhörer hätten beim Klassiker „Whisky in the jar“ den Refrain mitgesungen.

Auch der Projektchor zeigte, dass er seine einstudierten Werke erweitert hatte, überraschte neben den Männerchor-Klassikern „Männer mag man eben“ und „Frauen sind anders“, sowie den flotten, vielstimmigen Bearbeitungen von Karl-Heinz Jäger („Sing mal wieder“, „Spieglein, Spieglein an der Wand“) auch mit eigens eingeübten irischen Weisen.

On the right side singen the Bässe – Foto: Uwe Nutsch

„Die irischen Volkslieder waren eine Herausforderung für uns, vor allem wegen der englischen Sprache“, erklärte Hermann Jesse. „Aber wir haben viel gelernt, das will ich Ihnen mal zeigen: On the left side singen the tenöre, on the right side singen the bässe.. „, moderierte er mit Ironie die drei englischsprachigen Stücke an. Einigen der Anwesenden war der Song von „Dublin’s fair City“ noch aus Schulzeiten im Ohr und hier und da hörte man bald ein Mitbrummen im Zuschauerraum.

Alles in allem konnte der Versuch Irish Folk mit A Cappella-Gesang zu vereinen als gelungen bewertet werden.

Passende Bühnendekoration / Heike Oehlenberg

Nach dem Finale, zu dem beide Formationen gemeinsam auf der Bühne standen erhoben sich viele Zuhörer und forderten vehement Zugaben, die ihnen gern gewährt wurden. Beide Acts ergänzten sich und hinterließen ein stimmiges Gesamtpaket.

Perfekt gewählt war auch der Zeitpunkt. Das vorerst letzte Konzert hüllte die altehrwürdige Aula in ein grünes Gewand. Ein schönes Symbol. Nicht nur als Sinnbild der Farbe der Insel, sondern auch als Metapher für die Hoffnung.

Das Publikum bedankt sich mit Applaus – Foto: Uwe Nutsch

Die Aussicht, dass es in Belecke nach der anstehenden etwa einjährigen Renovierung der Theateraula, auch weiterhin ein attraktives Kulturprogram geben wird, ist mehr als gut.

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