BELECKE. Gut aufgestellt ist der Männerchor Belecke personell, aber trotzdem auf Nachwuchs bedacht. Schließlich sind neue Projekte geplant.
„Wenn man die Termine und Daten sieht, könnte man meinen, es sei ein ganz normales Jahr gewesen. Was aber die Zusammenarbeit und den menschlichen Bereich betrifft, haben wir etwas ganz Besonderes daraus gemacht!“
Rückblick
Josef Wüllner fand als erster Vorsitzender des Belecker Männerchores am Freitagabend lobende Worte für die Sänger. Vieles sei im vergangenen Jahr auf eine gewisse Art „anders“ gewesen als in den vorherigen 157 Jahren des Bestehens – mit einem gemeinsamen Eisessen habe man sich die Singstimme wohlklingend gehalten, die Gemeinschaft während eines Wandertages ausgiebig gepflegt. Vor allem aber mit dem Konzert in der Aula habe man versucht, das Publikum einmal in bisher unbekannter Weise anzusprechen und zu erreichen. Mit dem Motto „Wir können auch anders“ sollte dieser Abend deshalb auch überschrieben sein, das entsprechende Resümee während der Jahreshauptversammlung rund ein halbes Jahr später immer noch eindeutig: „Selten gab es so viele Komplimente.“ Und Chorleiter Martin Krömer ergänzte wohlwollend: „Viel besser hätten wir das nicht machen können.“
Statistik
Nicht zuletzt sei dieser Erfolg der Probenbeteiligung zu verdanken, die den Vorstand besonders vor den Auftritten positiv stimmten. Besonders bedacht wurden in diesem Zuge Heribert Hagemann und Markus Berghoff (acht Mal gefehlt), Karl-Josef Rodehüser (sieben Mal gefehlt) und Peter Kretschmer mit der höchsten Probenbeteiligung.
„Mit 42 aktiven Mitgliedern sind wir ähnlich gut aufgestellt wie im vergangenen Jahr“, bemerkte Markus Berghoff, stellvertretender Vorsitzender, in seiner Jahresstatistik. Dass hingegen der Altersdurchschnitt mit 67,1 Jahren noch immer sehr hoch sei, konnte sich Chorleiter Krömer nicht erklären: „Wo sind die gestandenen Männer mittleren Alters? Kegelclub geht doch auch, haben Männerchöre inzwischen so ein schlechtes Image?“ Dass der Chor einmal aus rund 70 Sängern bestanden habe – heute unvorstellbar. Krampfhaft an alten Traditionen und Stücken festzuhalten, versperre die Zukunft.
Ausblick
„Die Qualität des Gesangs und die Öffentlichkeitswahrnehmung des Chores ist entscheidend“, motivierte Krömer, weiter auf der Spur des vergangenen Jahres zu fahren, um mit frischem Konzept möglicherweise neue Mitglieder zu gewinnen. Denn schwungvoll soll es mit dem Janczak-Konzert in St. Pankratius am 26. März und dem „fetzigen Konzert“ mit Mädchen- und Frauenchor Ulla Tillmann in der Aula am 14. Oktober auch im kommenden Jahr weitergehen. „Das werden zwei markante Punkte im neuen Sängerjahr: Unsere Musik soll Grenzen überschreiten, so singen wir im März in ökumenischer Verbundenheit zu Ehren Gottes und für die ganze Welt“, freute sich Wüllner über das anstehende Projekt.
Vorstandswahlen
Keine Unregelmäßigkeiten konnten die beiden Kassenprüfer Heinrich Schlüter und Paul Finger anschließend im Kassenbericht Andreas Huneckes erkennen, der Vorstand wurde einstimmig entlastet. Auch einige Wahlen standen auf der Tagesordnung: Markus Berghoff wurde einstimmig zum stellvertretenden Vorsitzenden wiedergewählt, die Position des Notenwarts blieb vorerst unbesetzt. Martin Padberg tritt in die Fußstapfen Schlüters als Kassenprüfer. Außerdem wurde eine Erhöhung der Umlage von 20 auf rund 35 Euro pro Sänger beschlossen: „Leider sind die Chor-Aktivitäten finanziell nicht mehr anders stemmbar“, so Kassierer Hunecke.
Geselliger Ausklang
Nach gemeinsamem Grünkohlessen und einem kleinen Ausflug in die Chorgeschichte – mittels Verlesung eines Versammlungs-Protokolls von 1917 und 1947 – ging der Männerchor dann zum gemütlichen Teil des Abends über. „Wir können uns gesanglich wirklich hören lassen und wenn wir zusammen in die Hände spucken, kriegen wir das auch wieder gebacken“, brachte es Josef Wüllner noch einmal auf den Punkt, bevor am kommenden Mittwoch gemeinsam in die erste Probe des Jahres gestartet wird.
Text: Elisa Sobkowiak / Westfalenpost